23.09.2012, 12:41 von Christian Cargnelli
Mit seiner ORF-Miniserie Braunschlag, so viel lässt sich nach den ersten beiden Folgen sagen, hat David Schalko sicherlich Maßstäbe gesetzt. So viele ang'fressene bzw. gierige bzw. blöde bzw. versoffene Provinzlerinnen und Provinzler hat man im österreichischen Fernsehen schon länger nicht geballt erleben dürfen. So viele Pointen ohne Witz, so viele schwache Dialoge, so viel schwerfällig-patschertes Erzählen auch nicht. Da wollte die TV-Kritik dann nicht nachstehen. "So muss Fernsehen!" titelte die Wiener Zeitung. "Solide Fernsehunterhaltung mit einem Schuss Sozialkritik" sah die Presse. Den Vogel schoß sicherlich der Kurier ab: "Erster Eindruck: 'Braunschlag' ist das Beste, das der ORF seit 30 Jahren produzieren ließ." Tatsächlich verhält es sich, passend zu den vollgeräumten Zimmern der Schalko'schen Landbevölkerung, mit Braunschlag so, wie es Wim Wenders einmal nach Ansicht eines Wirtinnen-Films von Franz Antel beschrieben hat: "Es gab NICHTS zu sehen, die große Leinwand war ganz voll davon." Hier ist es halt der Monitor.